Die Mittelstufenakademie 2024

Ein Bericht von Eva Ricarda Lange, Kursleitung Politische Bildung

Im Juli 2024 fand die 13. Hessische Schülerakademie für die Mittelstufe auf der Burg Fürsteneck statt. An einem sommerlichen Nachmittag trafen ca 60 Schüler:innen und 20 Teamer auf der Burg ein und wurden von Burgdirektor Hartmut Piekatz freundlich begrüßt. Alle Jahre wieder sei die Schülerakademie eine ganz besondere Veranstaltung auf der Burg, bei der 80 Personen die Burg 10 Tage lang einnehmen und zu ihrem Lern- und Lehrort verwandeln. Er wünschte uns viel Spaß beim gemeinsamen Lernen und bereichernde Begegnungen.

Davon sollten wir in den kommenden Tagen sehr viele haben: In den Hauptkursen Kunst&Kultur, Physik, Politische Bildung, Chemie und Neurowissenschaften arbeiteten die Jugendlichen mit je 2 Kursleiter:innen auf universitärem Niveau an spannenden Fragestellungen. Viele Experimente, Nachbildungen, Ausflüge, Interviews und intensive Diskussionen bereicherten das Lernerlebnis. Schon am ersten Abend tauschten sich die Jugendlichen lebhaft über ihren jeweiligen Kurs aus und es entwickelten sich schnell interdisziplinäre Gespräche. In den Wahlkursen Glück, Zauberei, Holzkunst und Komposition stand die kreative, schöpferische Arbeit im Vordergrund. Die Jugendlichen entwickelten eigene Zaubertricks, schrieben Texte und Melodien für Songs und Lieder, entwarfen und bauten Baumhäuser und beschäftigten sich mit Glücksstrategien, um auch das eigene Leben ein bisschen glücklicher werden zu lassen.

Zwischen Haupt- und Wahlkursen und den hervorragenden und vielfältigen Mahlzeiten aus der Burgküche blieb zwar nicht viel Zeit, doch erlaubte die Projektphase die Durchführung eigener Projekte und Vorhaben. In Eigenregie sammelten die Jugendlichen Ideen und erarbeiteten einen Plan zur Projektverwirklichung. Gerade das gemeinsame Arbeiten mit anderen, ebenfalls sehr motivierten und interessierten Jugendlichen machte viel Spaß und ließ ungeahnte Fähigkeiten zutage treten. Neben einem Burgorchester richtete sich die Redaktion der Burgzeitung ein und andernorts wurden neue Spiele entwickelt.

In den wenigen Pausen und an den Abenden blieb Zeit für Volleyball, Kontratanz und Gesellschaftstanz, Spiele spielen, Lagerfeuer, Geländespiel, Wasserrutsche, gemeinsamer Chor und Sterne gucken. Dabei lernten wir uns gegenseitig noch besser kennen. Freundschaften wurden geschlossen und vertieft, die Gemeinschaft wuchs über die 10 Tage fest zusammen. Das Team der pädagogischen Betreuung sorgte für jede und jeden und war auch zu später Stunde immer ansprechbar. So fühlten sich alle auf der Burg sehr wohl und geborgen, konnten ungehindert ihrer Neugierde nachgehen und ihren Wissensdurst stillen. Dabei stand in allen Kursen nicht das Ergebnis im Vordergrund, sondern die gemeinsame Erarbeitung und der Lernprozess. Vielfach wurden jedoch die geplanten Ergebnisse der Kursleiter übertroffen und wir arbeiteten an den Fragestellungen, die während des Kurses aufgekommen waren.

Am Vorabschlussabend konnten wir auf dem Markt der Kurse nicht nur gegenseitig erfahren, was die anderen Kurse parallel gearbeitet haben und viele Mitmachstation ausprobieren, sondern auch bei der gemeinsamen Feier mit Tanz und Musik die Akademiegemeinschaft erleben.

Viel zu schnell kam der Abschlusstag, an dem Eltern, Großeltern, Lehrer:innen und Bekannte auf die Burg kamen, um einen Einblick in die Kursarbeit zu erhalten. Nach dem Motto „Kinder haften für Ihre Eltern“ zeigten die Jugendlichen ihren Eltern jeweils den Haupt- und Wahlkurs. Auch die Projekte wurden vorgestellt, sodass die meisten Eltern doch recht erstaunt waren, was ihr Kind in den ersten 10 Tagen der Sommerferien freiwillig alles gearbeitet hatte. Nicht wenige Jugendliche wollten am liebsten auf der Burg bleiben und immer im Modus Schülerakademie lernen. Nach der Zertifikatsverleihung und dem Konzert des Akademiechores nahmen wir uns einen Moment Ruhe, um die aufregenden und ereignisreichen vergangenen 10 Tage Revue passieren zu lassen. Viel gelernt, viel ausprobiert, viele neue Menschen kennengelernt, viel erlebt; sich selbst besser kennengelernt.

Nicht nur die nächste Mittelstufenakademie oder Oberstufenakademie bieten Gelegenheit, wieder Akademiefeeling zu bekommen. Auch der Alumniverein mit seinen Veranstaltungen und gemeinsamen Unternehmungen ist ein Ort, an dem sich Alumni aus allen Jahrgängen treffen und austauschen können.